Demmin wird noch bunter: Laternen mit bunten Schals umgarnen – so war der Plan

Guerilla Stricken stammt aus den USA – warum nicht mal in der Kleinstadt Demmin ausprobieren? Jedes Jahr auf der Suche nach kreativen, bunten Ideen zum Protest gegen den braunen Nazi – Trauermarsch war mit dieser Art von Straßenkunst bald das Motto gefunden:

„Bunte Maschen statt brauner Märsche“. Wir wollen ein buntes Demmin, mit weltoffenen Menschen.

Zum allerersten Guerillastricken trafen wir uns im August in Gnoien – mit von der Partie: die Leute vom Theaterkollektiv Markus&Markus. Wir haben viel gestrickt, was sonst und am Ende konnten alle stricken.

Den Aufruf zum Mitmachen in Demmin gestalteten wir farbig und sprachen mit unserem Flyer genau die richtige Zielgruppe an. Zum ersten Strickmarathon blieben wir nicht lange alleine. Ca. 15-20 Strickaktivist*innen belegten alle Plätze im Demminer Café 3K. Wir tauschten nicht nur Wolle untereinander aus, sondern führten auch angeregte Gespräche über die Thematik des 8. Mai. Wieder schien es uns mit einer Idee gelungen zu sein, besonders die Demminer*innen anzusprechen. Dass nicht nur sie unser Aufruf erreicht hatte, merkten wir nach und nach. Wollspenden und gestrickte Schals erreichten uns aus Süd- wie Norddeutschland, aus Groß- wie Kleinstädten. In Hamburg strickte ein Nachbarschaftskreis und rief auf Plakaten zu eigenen Strickevents auf. Aus Rostock strickten die Frauen vom Libera e.V. und schickten in ihrem Schalpaket zusätlich liebevoll beschriftete bunte Karten in vielen Sprachen. Es lief super und immer mehr Schals kamen zusammen. Wir waren begeistert!

Und dann kam Corona…

Niemand wusste genau, was nun möglich sein wird in Demmin am 8. Mai. Unsere Schals werden wir dann zwar nicht wie geplant in vollem Ausmaß an der Naziroute an die Laternen hängen, aber uns fällt mit Sicherheit wieder etwas Kreatives ein, wie jedes Jahr…

8.Mai 2020 Demmin Nazifrei - Bunte Maschen statt brauner Märsche